„Wie kommen meine Titeldaten in das KOBV-Portal?“

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

das KOBV-Portal  ist die Recherche-Plattform für den Katalogbestand der Bibliotheken in Berlin und Brandenburg.

Für eine zeitgemäße Präsentation des regionalen Bestandes wird der Nachweis durch das KOBV-Portal vollständig neu konzipiert und grunderneuert. Den Kern des neuen Systems wird  ein zentraler Suchindex bilden, der die Suche deutlich schneller werden lässt. Das zentrale Suchinstrument für die Anwender wird  einfacher und intuitiver gestaltet.

Die erste Testversion des neuen KOBV-Portals  wurde im November 2013 unter http://portal.kobv.de veröffentlicht. Sie umfasst den Datenbestand aus zunächst 40 Bibliotheken der Region. Sukzessive soll der Datenbestand vergrößert  werden, weitere wichtige Funktionalitäten wie die Fernleihe, die Anzeige der Verfügbarkeit sowie innovative Neuerungen werden nach und nach umgesetzt.

Mit der Teilnahme am KOBV-Portal erhöht sich die Sichtbarkeit der Bibliothek regional, als auch überregional durch die Einbindung des Suchindex in andere Portale (KVK). Für die Bibliotheken, deren Bestand noch nicht im Suchindex nachgewiesen wird, haben wir das Informationspapier „Wie kommen meine Titeldaten in das KOBV-Portal?“ erstellt, siehe Anhang.

Wir benötigen von Ihnen einen Gesamtexport der Titeldaten und danach eine regelmäßige Aktualisierung des Datenbestandes.

Wenn ihre Bibliothek Interesse hat im neuen KOBV-Portal ihren Bestand nachzuweisen, melden sie sich bitte unter kobv-zt@zib.de. Wenn Sie Rückfragen haben, dann auch gern telefonisch unter: (030) 84185 – 287.

Unser Ziel ist es bis Ende 2015 den Großteil der KOBV-Bibliotheken in das neue KOBV-Portal zu integrieren. Das alte KOBV- Portal (http://digibib.kobv.de) wird bis mindestens Ende 2015 parallel laufen.

Vielen Dank

Den Leitfaden finden Sie hier: leitfaden_kobv_portal2

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Nutzer wollen nicht lernen. Oder: Don’t make me think!

In Jakob Nielsens Alertbox, einem Blog des schweizerischen Instituts für Software-Ergonomie und Usability, werden neue Erkenntnisse zu einem seit langem beobachteten Phänomen dargestellt: Nutzer eignen sich nur einen Bruchteil der verfügbaren Befehle und Funktionen einer Nutzeroberfläche an. Alles was jenseits vom unmittelbaren Aufmerksamkeitsfokus angezeigt wird – auch grundlegende Funktionen – bleibt bei den allermeisten Nutzern demnach unbeachtet.
Dahinter steckt offenbar eine unbewusste Kosten-Nutzen-Entscheidung, die ein typisches menschliches Verhalten widerspiegelt. Ein größerer zukünftiger Nutzen (durch besseres Verständnis eines Nutzeroberfläche) ist kein Anreiz, wenn er nur durch einen sofortigen Lernaufwand zu haben ist. Also wurstelt man sich bei der Benutzung einer Software lieber durch…
Es gibt aber Strategien, mit denen wir unsere Nutzer zum Lernen „ermutigen“ können  und die wir bei der Gestaltung der Oberfläche des KOBV-Portals im Auge behalten:

  • Funktionen zusammenfassen und diese einfach halten
  • Übersichtlichkeit der angebotenen Funktionen gewährleisten
  • Sichtbarkeit der Funktionen erhöhen
  • Hinweise gut wahrnehmbar gestalten (z.B. Linkdarstellung)
  • Kleine Tipps kontextsensitiv anzeigen
  • Fehlermeldungen verständlich formulieren
  • Klare Navigation bieten (Vor- und Zurück-Buttons)
  • Vorschau auf das Ergebnis einer Nutzeraktion anzeigen

Stöbern im KOBV – Browsing für Bibliothekskataloge

Sie kennen es: jedes Jahr kurz vor Weihnachten nehmen Ihre Besuche bei Online-Buchhändlern und -shops rapide zu. Und zur Qual der Wahl, wem Sie was schenken könnten, kommt eine Vielzahl von verschiedenen Produktkategorien hinzu. Das Angebot scheint schier unendlich. Nahezu alle großen Onlineshops bieten daher mittlerweile die Möglichkeit das Angebot nach verschiedenen Kriterien zu „durchstöbern“ (engl. to browse). Browsing ist dabei eine Strategie, die auch auf den Zufall setzt, denn ein Nutzer weiß zu Beginn einer solchen „entdeckenden Suche“ häufig nicht konkret, was das Ziel oder Ergebnis der Suche sein soll. Wichtiges Hilfsmittel beim Browsing sind vorgegebene Kategorienbezeichnungen, so dass ein Nutzer im Verlauf des Durch-die-Seiten-Stöberns Begriffe wiedererkennt.

Natürlich ist die typische Anwendung für die Recherche Weiterlesen

Nutzerszenarien: Was soll das eigentlich?

Ein (immer noch) typisches Auskunftsgespräch in einer Bibliothek:

Bibliothekar: „Hallo! Kann ich Ihnen helfen?“
Nutzerin: „Ja. Ich interessiere mich für Madness.“
Bibliothekar: „Madness?“
Nutzerin: „Und ich weiß nicht genau wo und wie ich anfangen soll zu suchen. Ein erster Überblick wäre toll. Es ist für mein erstes Forschungsprojekt.“
Bibliothekar: „Das ist interessant. Wir haben einen Überblick über Publikationen zum Thema „Madness“. Können Sie noch etwas spezifischer werden? Meinen Sie es im Zusammenhang mit Ärger oder Geisteserkrankung als psychische Erkrankung?“
Nutzerin: „Ich habe noch nicht sehr genau darüber nachgedacht. Ich bin nicht sicher.“
Bibliothekar: „Wissen Sie, wir haben das Dewey-Dezimal-Klassifikationssystem. Unter der Notation 326.2 können Sie schauen, ob was für Sie dabei ist.“
Nutzerin: „Dewey…, 326.2? Ich überlege es mir. Aber vielleicht kann ich auch im Katalog suchen?“
Bibliothekar: „Natürlich. Sie können im Katalog suchen. Aber wir haben auch ein lokales Repositorium. Es enthält Bücher, Artikel sind wiederum nicht im Katalog, sondern in elektronischen Zeitschriften oder in Datenbanken zu finden. Oder wenn Sie Glück haben im Primo Central Index, aber darin ist nicht alles enthalten.“
Nutzerin: „Ich denke darüber nach. Ich bin nicht sicher. Und was ist mit Forschungspublikationen? Das wäre auch interessant für mich.“
Bibliothekar: „All diese Publikationen, die wir haben sind Resultate von Forschungsprojekten.“
Nutzerin: „Wissen Sie, ich denke, dass es gut wäre, auf die Daten und Datensätze zugreifen zu können, die der Forschung zu Grunde liegen. Und ich suche eine Art Überblick über diese Daten.“
Bibliothekar: „Einen Überblick über Datensätze?“
Nutzerin: „Ja. Wo ich sehen kann, was es für Forschungsdaten gibt.“
Bibliothekar: „Wir haben nur Publikationen über die Forschungsergebnisse. In Form von Büchern und Artikeln.“
Nutzerin: „In Ordnung. Danke.“

Jane Stevenson (Archivarin) und Lukas Koster (Bibliothekssystem-Koordinator) verdeutlichen anhand dieses Auskunftsinterviews, wie eine typische Recherche durch einen Nutzer/eine Nutzerin ablaufen kann und auf welche Recherche-Probleme und Gegebenheiten die Nutzerinnen und Nutzer nach wie vor in Bibliotheken und Informationseinrichtungen stoßen. Weiterlesen